Feierliche Präsentation der Weihnachtsmarke 2019 in Berlin

Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat der Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V. Gerda Hasselfeldt ein Album mit den Erstdrucken der diesjährigen Weihnachtsrmarke überreicht. Für ihn seien diese „Marken mit dem Plus“ nicht nur Postwertzeichen, sondern Zeichen „gelebter Solidarität“ unserer Gesellschaft. Frau Hasselfeldt betont, dass sie die Herausgabe dieses Sonderpostwertzeichens mit dem Zuschlag „Für die Wohlfahrtspflege“ auch als Anerkennung der Arbeit der Wohlfahrtsverbände für Menschen in besonders schwierigen Lebenslagen sieht. Sie äußert den Wunsch und die Hoffnung, dass zum 50jährigen Jubiläum der Weihnachtsmarke neben dem Rückblick auf viele wunderschöne und abwechslungsreiche Motive auch die noch kommenden Ausgaben Philatelisten und Briefeschreiber zum Erwerb und Einsatz der Marken motivieren, um die Verbände auch weiterhin in ihrer sozialen Arbeit zu unterstützen.
Ausführliche Informationen zum Jubiläum 50 Jahre Weihnachtsmarken finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Präsentation der Weihnachtsmarke 2019 durch Finanzminister Olaf Scholz mit BAGFW-Präsidentin Gerda Hasselfeldt am 14.10.2019 in Berlin
Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland und Finanzminister Olaf Scholz
Finanzminister Olaf Scholz mit dem Ensemble Alta Musica
Finanzminister Olaf Scholz mit dem Ensemble Alta Musica
BAGFW-Präsidentin Gerda Hasselfeldt begrüßt Finanzminister Olaf Scholz
BAGFW-Präsidentin Gerda Hasselfeldt bei ihrer Ansprache
BAGFW-Präsidentin Gerda Hasselfeldt mit der Markengalerie „50 Jahre Weihnachtsmarken“
Finanzminister Olaf Scholz stellt die Weihnachtsmarke 2019 vor
Finanzminister Olaf Scholz und BAGFW-Geschäftsführer Dr. Gerhard Timm

Alle Fotos dieser Seite: © Henning Schacht – www.berlinpressphoto.de

 

Jubiläum 50 Jahre Weihnachtsmarken

In Ergänzung zu den Wohlfahrtsmarken und zur weiteren Unterstützung der Wohlfahrtsverbände wurde im Jahr 1969 die Weihnachtsmarke eingeführt. Angedacht war eine weitergehende Unterstützung der Wohlfahrtsverbände, wobei man sich durch den Einsatz zur Frankatur der Weihnachtspost einen besonderen Effekt erhoffte. Diese Rechnung ging auf: Bis heute ist die Weihnachtsmarke diejenige unter allen Zuschlagsmarken, die die größte Nachfrage beim Postkunden erfährt und nicht nur im Sammelalbum landet, sondern auch verklebt wird.

Zunächst gab es je eine Marke Ausgabe „Bund“ und „Berlin“. Als Motive waren – in Anlehnung an die damals aktuelle Wohlfahrtmarken-Serie – Zinnfiguren abgebildet. Die Werte beliefen sich auf 10 + 5 Pfennig, der Versand einer Postkarte kostete zu diesem Zeitpunkt 20 Pfennig. Bis zum Jahr 1988 gab es je eine Marke mit dem Aufdruck „Deutsche Bundespost“ und „Deutsche Bundepost Berlin“. Die Motive orientierten sich bis 1975 an denen der Wohlfahrtsmarken, die Werte waren unterschiedlich und nahmen Bezug auf die jeweils gültigen Entgelte.

Im Zuge der Wiedervereinigung und der Währungsunion sind ab dem Jahr 1989 die Berlin-Ausgaben entfallen. Um den Verbänden finanzielle Einbrüche zu ersparen, gab es in den Jahren 1989 bis 1991 – sehr zum Leidwesen der Philatelisten – jeweils vier Weihnachtsmarken mit unterschiedlichen Motiven und Preisstufen.

Im Jahr 1992 wurde diese Übergangslösung beendet und die Festlegung auf zwei Motive beschlossen – jeweils eines für den Standardbrief und die Postkarte.

Als der Ruf nach selbstklebenden Marken immer stärker wurde, hat sich die BAGFW dafür eingesetzt, dass die Weihnachtsmarke zusätzlich zur nassklebenden Version auch selbstklebend angeboten wird. Leider musste dafür auf den Postkartenwert verzichtet werden. Seit 2012 gibt es nunmehr ein Motiv in zwei Versionen.

Die Motive der Weihnachtsmarken zeigen eine große Vielfalt. Seit 1976 wurden immer wieder Darstellungen der „Geburt Christi“ und der „Anbetung der Könige“ ausgewählt. Die Ausschnitte stammen aus unterschiedlichen Epochen, sind Kirchenfenstern, wertvollen alten Büchern, Krippen oder Gemälden entnommen. Lange Zeit war die Umsetzung sehr klassisch, sehr traditionell und festlich. Im Zuge der Zeit kam der Wunsch nach „moderneren“ Motiven auf, die auch junge Leute ansprechen sollten. So gab es in der Folge dann durchaus „jüngere“ und weniger „heilige“ Marken, die insbesondere bei den kirchenaffinen Käufern – und auch Verkäufern – für Irritation und Ablehnung sorgten. Leider geben weder Verkaufszahlen noch Umfragen ein eindeutiges Signal, wie der größtmögliche Verkaufserfolg erzielt werden kann. So wird vermutlich auch zukünftig durch größtmögliche Diversität für Abwechslung gesorgt sein.

Es gab sehr gelungene Blockausgaben, die als philatelistisch besonders reizvoll gelten, und Gemeinschaftsausgaben mit Spanien und dem Vatikan.

Ein besonderes Highlight durften wir im letzten Jahr anbieten: Der Ausschnitt aus einem von Marc Chagall gestalteten Fenster von St. Stephan in Mainz hat der Weihnachtsmarke einen lange nicht dagewesenen Verkaufserfolg insbesondere bei der Deutschen Post beschert. So konnten von diesem Motiv insgesamt knapp 3,6 Mio. Stück abgenommen werden.

Eine wunderbare Übersicht über all die verschiedenen Motive seit 1969 bietet die „Markengalerie 50 Jahre Weihnachtsmarken“. Die Deutsche Post präsentiert mit diesem Produkt die ganze Bandbreite der „Marken mit dem Plus“, wie das Bundesministerium der Finanzen die Zuschlagsmarken so zutreffend nennt. Das Signet „Gutes tun. Mit Briefmarken helfen.“ auf jedem Bogenrand erläutert die Grundidee des Sonderpostwertzeichens „Weihnachten“, wie die Marke offiziell heißt.

Die Erlöse aus diesem hochwertigen Folder fließen ebenso wie die aus dem Verkauf der Marken und anderer Sonderprodukte über die BAGFW an die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege. Für die Verbände sind diese Mittel ein unverzichtbarer Beitrag in der sozialen Arbeit.

Wir danken dem Bundesminister der Finanzen für die alljährliche Herausgabe der Weihnachtsmarken und die darin zum Ausdruck gebrachte Unterstützung der Freien Wohlfahrtspflege, der Deutschen Post für deren Engagement beim Vertrieb der Marken, den Philatelisten als unseren treuesten Kunden und natürlich den Medien, die den Gedanken des „Porto mit Herz“ in die Welt tragen.